Punkt 07.37 fährt die S-Bahn in Stettlen ein: Gut gelaunte Männer steigen ein, weitere folgen in Deisswil, Henä Lehmann (Spezial-Anekdote folgt) in Bolligen. Im Bahnhof Bern geht’s drunter und drüber... doch wir (11 Männer) finden unsere reservierten Plätze. Da noch taufrisch, lassen wir das eidgenössische Schwingfest ESAF 2022 in Pratteln Revue passieren.
Einmal mehr begeben wir uns unter der erprobten Leitung von Aschi Lehmann und Co-Rekognoszierer bzw. stv.-Wanderleiter Kusi Arnold auf das 2-tägige Abenteuer ‚Walliser-Höhenweg‘:
1. Tag: Saas-Grund mit Gondel nach Kreuzboden -> Wanderung nach Gspon
2. Tag: Wanderung Gspon nach Giw -> mit dem Sessellift nach Visperterminen
Der Wettergott war uns besonders zugetan... ein paar Tropfen, weiter nichts -> ideale Bedingungen. Doch der Reihe nach...
...nach einer schönen Fahrt im Postauto von Visp nach Saas-Grund steigen wir gut gelaunt aus. Die Bergschuhe sind montiert und bereit für den ersten Tag, fast alle... Bei den Schuhen von Henä Lehmann haben sich bereits während der Fahrt die Sohlen gelöst. Kaum ausgestiegen stossen wir – neben der Gondelbahn – auf ein Sportgeschäft... DIE glückliche Fügung! Mit etwas Verzögerung trifft Henä (mit neuen Schuhen) mit der Gondelbahn der Bergbahnen Hohsaas auf der Bergstation ein.
Was nun folgt, ist ein Auf und Ab, schmale Wege, über kleine und grosse Felsblöcke, phasenweise abschüssiges Gelände, dann wieder ein Bächlein, etwas Moorgebiet... bis hin zu Lärchenwäldern und Forstwegen. Auch am Boden gibt’s viel zu sehen: von den Lärchenzapfen, grossen Ameisen bis hin zu grösseren oder kleineren ‚Höigümpern‘. Der Blick auf das Gletscherdorf Saas-Fee, Alphubel, Allalin und die Mischabelgruppe runden das Ganze ab. Fazit: Abwechslungsreich, aber auch fordernd... für die Muskulatur. Jede Stunde eine kurze Rast bzw. um die Mittagszeit gemütliches Verweilen auf einer grossen Wiese, gespickt mit grossen Felsblöcken.
Nach rund 4.5h erreichen wir das schöne, hoch über dem Tal gelegene Gspon (1893m, Gemeinde Staldenried), wo wir im Hotel Alpenblick die Nacht verbringen. So füllt sich die Terrasse des Hotels innerhalb von rund 20‘ mit durstigen Turnern. Bier in verschiedenen Grössen ist Trumpf. Das Gerücht der ‚Kutteln‘ als Abendessen entpuppt sich dann – wie sagt man so schön – als Fake!
Nach Bezug der 2-er und 3-er-Zimmer starten wir um 18.30 zum Abendessen. Bouillon mit Sherry, Rahmschnitzel / Pommes und ein gemischter Salat, Zitronensorbet mit Wodka tragen zur ohnehin guten Stimmung das ihre dazu bei. Mit Muscat und Humagne rouge... so lässt sich’s leben. Vielseitige Diskussionen über Gott und die Welt lassen die Zeit im Nu vergehen. Um ca. 22.00 genehmigt sich eine kleine Runde noch einen Espresso, begleitet von einem guten Tropfen Grappa. So gegen 22.30 begeben sich dann alle in Richtung Schlafgemach.
Etwas steif, aber wohlgelaunt erscheinen um 8h alle zum Frühstücksbuffet. Um 10h geht’s dann los mit der 2. Etappe nach Giw zur Bergstation der Sesselbahn des Heidadorfs Visperterminen. Das Wetter verspricht einen schönen Tag, fürs Wandern stimmt die Temperatur perfekt. Über eine durch die Wanderleitung angepasste Route mit wunderschönem Blick auf Visp und die dahinter liegenden Berge wie Bietschhorn gehen wir frohgelaunt durch die herrliche Natur.
Und dann passierts: Rund 500m vor dem Ziel... eine kleine Unachtsamkeit und Schindler Housi stolpert über einen kleinen Stein ‚gringsvora‘ auf den Wanderweg: Ein paar kleinere Schürfungen und eine komische Stellung eines kleinen Fingers sind das Resultat; Kameraden waren mit Rat zur Stelle, die Wundversorgung erfolgte sogleich (Anmerkung der Red.: Im Notfall des Sonnenhofspitals wurde dann die Sache am selben Tag noch professionell verarztet... es geit obsi; witerhi gueti Besserig, Housi 👍 ).
Auf der Terrasse des Restaurants Giw löschen wir den Durst, bevor’s dann mit dem Sässeli gemütlich nach Visperterminen runtergeht. Um 14.25 steigen wir in das gut besetzte ‚Poschtauti‘ nach Visp ein. Zahlreiche Kurven bis ins Tal folgen. Um ca. 15.30 setzt sich unser Zug in Bewegung und gegen 17h sind wir alle zuhause.
Einmal mehr ein unvergessliches Erlebnis, einmal mehr ein herzliches Dankschön an unseren Wanderleiter Aschi Lehmann und Co-Leiter Kusi Arnold. Während der Wanderung meinte Aschi, er wisse nicht, wie lange er diese Wanderungen noch leite... ;-( Ich hab ihn dann aufgeklärt – ähnlich wie beim Papst oder Queen – sei dies ein Job auf Lebzeiten! Der Stimmung tats keinen Abbruch.
15.9.2022, der Schreiberling Max Seifert